18.11 - 21.11
En Route in Gambia
Nachdem wir uns von den ersten Eindrücken von Gambia verdaut hatten, wollten wir dann endlich auch das viel gepriesene grüne und wilde Gambia erleben.
Es hat uns in Sukuta gut gefallen und die deutschen Camp Besitzer Joe und Claudia waren sehr gute und freundliche Gastgeber. Auch hatten wir wieder genügend Zeit um unsere Kleider zu waschen, Blogbeiträge zu schreiben und unsere Maschinen auf Vordermann zu bringen. Da waren z.B. eine gebrochene Auspuffaufhängung beim Haghuri und eine gebrochene Blattfeder beim Brümmchen (Auto von Bastian und Birte) zu reparieren oder die Rostflecken nach dem Meeresabenteuer in Senegal mit Farbe zu überstreichen (...was ja eh nur dem schlechten Gewissen dient...).
Es hat uns in Sukuta gut gefallen und die deutschen Camp Besitzer Joe und Claudia waren sehr gute und freundliche Gastgeber. Auch hatten wir wieder genügend Zeit um unsere Kleider zu waschen, Blogbeiträge zu schreiben und unsere Maschinen auf Vordermann zu bringen. Da waren z.B. eine gebrochene Auspuffaufhängung beim Haghuri und eine gebrochene Blattfeder beim Brümmchen (Auto von Bastian und Birte) zu reparieren oder die Rostflecken nach dem Meeresabenteuer in Senegal mit Farbe zu überstreichen (...was ja eh nur dem schlechten Gewissen dient...).
Nach einer Woche waren wir dann soweit und wir wollten nun einfach weiter, um Neues zu entdecken. Unsere Reise führt uns am Gambia River entlang und wir erfahren die Schönheit des Flusses. Der Zufall will es, dass wir unseren ersten Stopp in Camp Tendaba einlegen, welches innerhalb eines Naturparks liegt. Auf die Bootsfahrt verzichten wir, da wir der Meinung sind, dass es hier nicht mehr zu sehen gibt, als wir bis jetzt gesehen haben (Hauptattraktion: Vögel!!!! - Corinne hat die Entscheidung gefällt...;-)).
Das Camp war zwar nicht für Overlanders ausgelegt, aber wir dürfen hier mit unseren Autos stehen und übernachten mit der Bedingung, dass wir ein VIP-Bungalow mieten für umgerechnet 30 CHF. Nachdem wir das Zimmer gesehen haben mussten wir schmunzeln, denn die VIP-Ausstattung der Zimmer war sehr bescheiden...wohl hielten sie uns nur für eine Cervelat Prominenz;-))) Wir zogen es vor, vor dem Bungalow zu parken und in unseren Fahrzeugen zu übernachten, denn mittlerweile schläft es sich da sowieso am Besten. Home sweet home!
Bingo Bongo im Gambia River National Park
Unsere nächste Destination war der Gambia River National Park, wo sich die Baboon Island mit unseren nächsten Verwandten, den Schimpansen, befinden. Es ist eine Inselgruppe mit 5 Inseln im östlichen Teil des Gambia Rivers. Die Route ist vorerst einfach und leicht zu finden, so dass Corinne sich mal wieder ans Steuer setzt. Die Probleme kamen erst, als wir die Abzweigung zum Nationalpark suchten. Wir waren der Meinung, dass dieser ausgeschildert sein muss. Da haben wir uns mächtig getäuscht!
Es ist nicht mehr als ein Eselspfad durch Dörfer, Felder und Wildnis. Obwohl uns die Einheimischen versichern, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden, zweifeln wir daran, dass uns der Weg zu unserem Ziel führt. Irgendwann geht‘s dann auch nicht mehr weiter und wir sind gezwungen das Auto stehen zu lassen. Gemäss GPS sind wir nur wenige Meter vom Visitor-Center des Nationalparkes entfernt. Nach langem Suchen entdeckte Basti einen Holztreppe in den Dschungel rein - der Eingang zum nächsten Abenteuer. Wir werden von Matt, einem Amerikaner der seit 2 Jahren das Dschungel Camp führt und seinen Mitarbeitern herzlich empfangen. Matt erklärt uns, dass er eigentlich erst eine Person auf dem Landweg zu ihnen gefunden hätte...alle anderen kommen von der anderen Seite des Flusses mit den Booten zum Camp...
Das Camp gehört zu einer Wildlife Organization, die sich um die Auswilderung von Schimpansen auf Baboon Island kümmert. Hier wurde auch der berühmteste Schmimpansin Lucy (sie beherrschte die Gebärdensprache) und ihre nicht minder berühmte Betreuerin Stella Brewer ausgewildert, bzw. leitet sie seit über 30 Jahren die Organisation in Gambia. Matt ist für managet das Camp, das den Preisen nach vor allem für vermögendere Personen ausgelegt ist. Eine Übernachtung im Baumzelt kostet über 200 CHF pro Person...auch da haben wir das Auto wieder vorgezogen;-)) Was wir uns jedoch nicht entgehen lassen wollten, war eine Flussfahrt auf dem Gambia River um Baboon Island. Wir hofften auf eine Begegnung mit Bingo Bongo.
Am nächsten Morgen begeben wir uns voller Freude auf den Bootstripp.
Wir mussten nicht lange warten und schon entdeckten wir den ersten Schimpansen namens ,Henry‘, ein junges Männchen, welches darauf wartet, dass er das Oberhaupt der Gruppe wird. Er will uns imponieren und empfängt uns damit, dass er Birte erschreckt, indem er ihr einen Ast ins Boot schmeisst (und sich dabei wohl halb totgelacht hat...) Leider hat er dann Indiana Oli entdeckt und ist dann schnell in den Dschungel abgehauen...;-). Gut gelaunt setzen wir unsere Bootsfahrt fort und entdecken weitere Tiere: Hyppo (Flusspferd), Waran und Krokodil; gespannt warten wir aber auf weitere Schimpansen. Wir fahren und fahren und kein weiterer Schimpanse taucht auf. Nach drei Stunden ist die Bootsfahrt vorüber mit der geringen Ausbeute von einem Schimpansen - bad luck - schade!
„Traditional Camp“ - Living Afrika hautnah
Wir verlassen Gambia und reisen wieder im Osten Senegals ein. Der Grenzübertritt verläuft zu unserem Erstaunen ohne Probleme. Ganz erstaunt waren wir, als sie das Haghuri auch auf Vorschlag von Oli nicht einmal mehr durchsuchen wollten (Jetzt wo wir Nico‘s Machette so gut versteckt hatten;-)
Wir kriegen 48 Stunden um an die Grenze von Mali zu reisen. In einem Tag ist dies nicht zu schaffen und wir stoppen am frühen Nachmittag in Georgetown. Der wohlklingende Namen hat uns glauben lassen, dass sich ein Besuch lohnt. Weit gefehlt - es ist nicht viel mehr als ein Dorf, dass man am liebsten raschmöglichst wieder verlässt. Nächster Versuch: das Traditional Camp in Basse, der zweitgrössten Stadt in Basse.
Wir suchen das Traditional Camp, welches sich direkt am Fluss befinden soll. Unsere Suche ergibt, dass das Camp in die Stadt umgezogen ist. Guten Mutes und in der Vorfreude auf einen tollen Schlafplatz fahren wir zurück ins Zentrum. Alles was uns da erwartet ist ein Hinterhof. Wir quetschen uns mit unseren Fahrzeugen zwischen die Bäume, Schafe und Kinder. Ein Entkommen gibt es nicht mehr, denn die Kinder haben uns, besser gesagt Oli rasch in Beschlag genommen. „Traditional“ ist da wahrlich der richtige Begriff. Wir erleben eine traditionelle Afrika Familiensiedlung aus nächster Nähe.
Das war eine richtig tolle und schöne Erfahrung!
Drohung wahrgemacht: Campen inmitten der Autoschleppern am Zoll von Mali
Von Basse geht es via Tabakounda, wo wir übernachten, an die malische Grenze. Die Ausreise aus dem Senegal verläuft reibungslos und wir fahren durch‘s Niemandsland zum Zoll von Mali. Dabei passieren wir unzählige wartende Camions und schlängeln uns zum Zollbüro durch. Rasch wird uns klar gemacht, dass das Carnet de Passage hier nicht gültig ist, so dass wir einen Passierschein für unser Haghuri kaufen müssen. Es scheint alles ganz einfach zu sein bis auf die Tatsache, dass heute Sonntag ist. Wir werden dazu genötigt eine Sonntagsgebühr von CFA 10‘000 (ca. CHF 20.--) zu entrichten. Unsere Reisegspändli waren darüber empört und drohten dem Zöllner auf dem Hinterhof zu campieren, sollten sie diese Zusatzgebühr entrichten müssen. Das Schmunzeln des Zöllners verriet, dass er diese Situation wohl nicht zum ersten Mal erlebte. Voller Freude und mit einem Schmunzeln auf den Stockzähnen zeigte er uns den Hinterhof und empfahl uns die Fahrzeuge im hinteren Ecke links abzustellen - der Boden sei eben;-)
Da konnten wir nun keinen Rückzieher mehr machen und mussten wohl oder übel unsere Drohung wahrmachen;-))
So campierten wir umgeben von Abfall, wartenden Chauffeuren und stinkenden Toiletten und mussten selber über unser misslungenes Verhandlungsergebnis schmunzeln.
Nach einer unruhigen Nacht wurden wir vom Zöllner freundlich beim Frühstück begrüsst und danach wurden uns die Papiere zusammengestellt und wir konnten in Mali einreisen.