Burkina wins!

17. - 21. Dezember 2010
Fresspäckli“ zum Geburtstag
Nachdem Oli in „Uaga“ wieder aufgepäppelt wurde und wir die wichtigsten Vorräte aufgestockt haben, wollen wir wieder weiter. Eigentlich ist es schon interessant, denn sobald wir mehrere Tage

am Stück unterwegs sind, freuen wir uns auch wieder für ein paar Tage an einem Ort zu sein und kaum sind wir an einem Ort, überkommt uns ein Reissen wieder losziehen zu müssen...einfach immer vorwärts;-)



Unser Startzeichen ist die Meldung des CH-Konsulats, dass ein Paket für uns eingetroffen sei.  Wir freuen uns auf das erwartete „Fresspäckchen“ und holen es vor der Fahrt in den Westen Burkina‘s ab. Aber öffnen darf es Oli erst an seinem Geburtstag, dem 19.12.
Auf dem Weg nach Bobo machen wir nochmals Halt und campen wild auf einem Plateau mit einer gewaltigen Sicht über weites Land. Dabei machen wir Bekanntschaft mit einheimischen Bauarbeitern, die in Gruben Gebäudeziegeln aus dem steinigen Boden schlagen. Bei 35 Grad mit wenig Wind. Tag für Tag. Da kommt unsere Einladung für eine gekühlte Wassermelone gerade richtig! So haben wir auch noch die „offizelle“ Zustimmung um auf „ihrem“ Gebiet zu campen. 

Die verdienten sich die Melonen-Pause wirklich!

Ordnung und Struktur wie in der Schweiz - Bravo!
Ohne Worte
Nun, Oli kann ist so neugierig und kann nicht mehr länger warten...das Paket will einfach geöffnet werden. Und siehe da: Herbeigesehnte Farmer Riegel, überlebenswichtigen Insektenspray, endlich wieder Quick Soup‘s und ...ein zusätzlich verpacktes Geschenk. „Oliver, DAS wird aber erst am 19.12. geöffnet!“, sagt Corinne mit harschem Ton. „Also gut...“. Nochmals warten. 
Jedoch schon jetzt: Herzlichen Dank an Marianne, Paul, Vero und Mauro für das tolle Geschenk!!

Sogar die Funktion wurde richtig angeschrieben!
ALs neuer CEO muss muss ich da wohl noch
ein Wort mit der Spedition wechseln
- viel zu viel Klebestreifen benutzt;-)


Wow - besser als in der RS!
Unsere Reise führt uns am nächsten Tag nach Bobo, wo wir in einem sympathischen CH-Camp mitten in der Stadt sind. Die zweitgrösste Stadt im Land haben wir dann zu Fuss erkundet. Jedoch unterscheidet sie sich stark von Ouagadougou. Hier sind wieder afrikanische Verhältnisse angesagt;-)   Staubige Strassen, kleine Läden, Marktstände und für uns Whities (so nennen sie uns) ein frischfröhliches Tohuwabohu. Sympathisch. Tolles Flair. Offene und freundliche Menschen. 

In diesem CH-Camp gibt es die beste Küche in Bobo!



Nicht geht über ein Morgenkaffee mit viel süsser Kondensmilch;-)

Überraschung bei den berühmten Wasserfällen in Banfora
Mittlerweile ist es der 19.12 und endlich wird auch Oli ein Jahr älter. Was aber nicht mit „weiser“ gleichzusetzen ist;-)) 
Endlich darf er das zweite Geschenk öffnen: eine Wollmütze mit dem Label Ole23! Toll!
Ein echt „heisses“ Geburtstagsgeschenk bei 35 Grad Aussentemperatur;-)) 
„Wow, nun bin ich auch ein Einheimischer. Denn die laufen auch mit Mützen rum;-) - Cool...“  Ganz ehrlich muss ich sagen: Marianne und Paul haben in weiser Voraussicht geschenkt. Denn bald wird es wirklich kalt am Abend und in der Nacht (Namibia/Südafrika im Juli, August) oder beim Berge besteigen in Cameroon und danach auch in Uganda! 
Danke an euch Beide!!
Ein weiteres Geschenk macht mir Corinne. Wir fahren zu den Banfora Wasserfällen ganz im Westen Burkina‘s. Dabei besichtigen wir zuerst den Dom (Steintürme) und wandern dann vom Ursprung bis zu den grossen Klippen der berühmten Wasserfällen. Ein tolles Erlebnis und ein weiterer N-O (Nature Orgasm)!!
Und wie könnte es anders sein, als dass Mutter Natur noch ein weiteres Geschenk bereithält: Zwischen den Zweigen eines Mangobaums entdecke ich eine wildlebende Schlange. Mmmhh, lecker - „Zvieri - Zeit“;-)  
Corinne: „Hey, heute ist doch dein Geburtstag - lass Gnade walten!!“  „Hmppfhhh,grrrr...ok, aber nur weil ich ein wirklich netter Mensch bin“, waren Oli‘s enttäuschte Worte. 
Liebe Schlange - Glück gehabt!! 


Auf dem Dom...

...fantastisches Sicht übers Land!

Start de Wasserfälle...
Kingsize.





Die hochgiftige Mangobaum-Schlange;-))
Was fehlt in Afrika wirklich?  -  Ja, genau - ein Kino!
Nach einer ruhigen Nacht im Afrika Camp etwas ausserhalb von Banfora  beschliessen wir   Richtung Osten zu fahren, vorbei an Gaoua, nordwärts parallel dem Black Volta River entlang, mit dem Tagesziel um den Ort Diébougou. Gerne würden wir wild campen und so sehen wir uns links und rechts nach Ausfahrten um. Dreimal verlassen wir die Strasse und fahren bis zu 30 min. durch den Busch. Jedoch tauchen links und rechts immer wieder Siedlungen und Dörfer auf. Nirgendwo finden wir einen tollen Platz wo wir mehr oder weniger ungestört bleiben könnten. Überhaupt haben wir den Eindruck, dass Burkina extrem stark besiedelt und die Gegend stark kultiviert ist. 
Nach mehrfachen Versuchen sind wir nun 10 Km vor Diébougou. 
Es ist 16:20 - höchste Zeit ein Lagerplatz zu finden, ansonsten wir auf einen Campingplatz etwas nach der Stadt gehen müssen. 
Letzter Versuch. An einem kleinen See fahren wir einem Pfad entlang und kommen natürlich immer wieder an Dörfern vorbei. Nun gibt es kein Zurück;-)  
Bei einem kleineren Dorf in der Nähe des Ufers fragen wir den Dorfchef nach Erlaubnis um auf seinem Gebiet zu übernachten. Voller Freude zeigt uns einen tollen Platz. Wir laden ihn daraufhin zu einem Glas Champagner (wir hatten noch einen Geburtstagschampagner übrig) ein, was er gerne annimmt. Kaum die Plastikbecher eingeschenkt und die Apérogebäcke hingestellt, sind wir umringt von Kindern und Jugendlichen, die natürlich wissen wollen, wer denn die Gäste sind. Der Champagner und das Gebäck wird dann sofort durch den Ältesten an die Kinder verteilt. Da nützt alles erklären nichts, dass Champagner alkoholhaltig ist...“ALKO-WAS?“ fragt der Clanchef.  Ach egal ;-)  

„Hey Coräli, es ist doch toll hier. Echtes Afrika Feeling!“ „Jaja, wahrscheinlich kommen dann hundert Kinder und belagern uns beim Essen...puahh“ Corinne hat sich heute auf ein ruhiges Camp mit etwas Erholung von den vielen Kilometer eingestellt und ist deshalb wenig in der Stimmung den Abend mit vielen Menschen zu verbringen. 
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!
So schauen uns 12 Kinder beim Kochen und Nachtessen zu. Dabei wird es uns so unwohl, dass wir unsere Bisquitsvorräte und 3 Liter Wasser den Kindern zum Aufteilen geben. Und siehe da: Es wird genauestens verteilt. Das grösste Mädchen bestimmt dabei wer wieviel bekommt. Nämlich jeder gleich viel. Es ist richtig toll zuzusehen! 
Nächste Herausforderung: Wie kann ich ungestört duschen??
Es ist zwar schon dunkel, aber irgendwie schleichen immer wieder Personen neugierig ums Haghuri. 
Oli‘s Idee: Ein Kinoabend!
Schnell werden Sitzgelegenheiten aufgebaut (Stühle, Hängematte, Steine) und dann läuft auf einmal Madagascar 2 über den Mac. Wie gebannt sitzen 12 Kinder um den kleinen Bildschirm. Keine 20 Minuten später hat sich das Buschtelefon wieder einmal bewährt und es sind tatsächlich 35 Personen vor der Flimmerkiste. Alter: 2 bis 80 Jahre. Zwar verstehen sie kein Wort, die Bilder mit den afrikanischen Tieren fesselt jedoch die Zuschauer. Auch ist es äusserst interessant, dass eine Person immer alles kommentiert und in die einheimische Sprache übersetzt. Und dies obwohl sie ja kein Deutsch versteht...;-)
Der Plan geht auf und Corinne kann endlich auf der anderen Seite des Haghuri ungestört duschen! ;-)
Der Film ist zu Ende (doch der Abspann scheint genauso spannend zu sein) und der Dorfchef erklärt uns gleich danach, dass dies ein wunderbarer Abend gewesen sei. Er sorge dafür, dass wir nun in Ruhe schlafen können. Es vergehen keine 5 Minuten und alle Zuschauer sind wieder im Dorf. Euphorisiert wie sie jetzt sind, steigt eine Party: Trommeln, Xylophon und Gesänge starten und begleiten uns die nächsten 3 Stunden;-)
Am nächsten Morgen schauen wir bei der Dorfschule vorbei. Dabei schenken wir den Lehrern eine Packung BIC (das einzige brauchbare Schulmaterial was wir leider bei uns haben). Irgendwie sind wir uns reuig, dass wir keine Schulhefte dabei haben, denn das ist ein wirklich kostbares Gut, wie uns die Lehrer mitteilen. Sie bedanken sich natürlich auch für die Schreiber und erklären den Kindern woher wir kommen und wie es bei uns in der Schweiz aussieht. Dabei wussten sie erstaunlicherweise gut Bescheid, obwohl sie Berge und Schnee noch nie gesehen haben und sie sich dies auch schlecht vorstellen können, wie sie uns danach erklären;-)

Unser Camp - Afrika Feeling PUR




Nach diesem tollen Afrika Abenteuer machen wir uns auf zur Grenze nach Ghana. Bei Hamale reisen wir problemlos nach Ghana ein. 

Burkina im Rückspiegel
Mit Burkina Faso haben wir ein wunderbares Land mit unglaublich freundlichen und tapferen Menschen kennengelernt. Obwohl Burkina Faso eines der ärmsten Länder der Welt ist, gehen die Menschen positiv mit der Situation um, haben Ideen und Träume, sind fleissig um ihren Alltag und auch die Zukunft zu verdienen. Wir sind der Meinung, dass wir  wir im Gespräch mit den Menschen ihre Aufbruchstimmung spürten.
Wir wünschen uns, dass es den Menschen und der Politik in Burkina Faso gelingt, ihr Land weiter zu bringen. 
Burkina wins - they go straight away!
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