25. - 29. November 2010
Rush Hour in Bamako
Nach über 400 km Tagesstrecke vom River Camp, kamen wir natürlich genau in der Rush Hour
in Bamako an. Autofahren in den Hauptstädten Afrika‘s will gelernt sein;-)Mit den Erfahrungen von Dakar wagten wir uns quer durch Bamako. Von allen Seiten kommen Autos auf dich zu und wenn du endlich eine Lücke siehst und losfährst, kannst du darauf wetten, dass sie innert Sekunden von Vespa und Rollerfahrer besetzt wird. Die schwirren wie lästige Fliegen um dich um;-) Obwohl sie blitzschnell und unglaublich wendig sind, musste Oli ständig aufpassen, dass er keinen dieser Roller auf die Stossstange auflädt. Nach 1,5 Stunden kommen wir endlich auf die gesuchte Brücke über den Nigerfluss und haben es mit GPS und Durchfragen bei den Malienen endlich in die Auberge Djamila geschafft.
Die Auberge gilt als sicherer Hafen für Reisende und Individualtouristen in Bamako. Endlich hatten wir wieder die Möglichkeit zu Waschen, das Internet zu pflegen und konnten uns wieder mit anderen Reisenden über Routen und Hotspots austauschen.
An der Hausbar gibt es Bier (damit haben wir in Mali eher nicht gerechnet), Drinks und das Essen kann man gleich auf der Strasse gegenüber bei der Quartierkantine holen. Die Menüs sind echt super gekocht, so dass wir uns für total 5000 CFA (umgerechnet 9.50 CHF) pro Tag verpflegen können;-) Also diese Auberge ist wirklich zu empfehlen!
Wir mussten in der Stadt noch die Visa für Burkina Faso bei deren Botschaft beantragen. Nach rekordverdächtigen 4 Stunden haben wir diese ausgestellt zurückbekommen;-)
Stadtbummel in Bamako - da findest du Alles (was du nicht brauchst;-))
Da wir übers Wochenende in Bamako geblieben sind, wollten wir die Stadt besser kennenlernen. Obligatorischerweise schleppte Corinne den Oli wieder in das Museum (Anm. Oli: es hat sich echt gelohnt), dafür musste Corinne beim Zoobesuch mitkommen. Tierstudien. Naja, leider sind die Tiere bis auf den Elefanten und die Löwen echt katastrophal gehalten. Das Verückteste für uns war ja die Lebendfütterung von Löwen. Da wurde einfach ein Esel ins Löwengehege reingestellt und der wartete nun auf seine Bezwinger. Das wollten wir nicht sehen und begaben uns mit unserem Stadtguide in den Bamako-Markt.
Da findet man in einem riesigen Quartier alles, was man nur irgendwie benötigen könnte. Die Leute in Bamako sind aufgestellt und freuen sich über jeden Kontakt. Man konnte mit den Händlern plaudern und ohne schlechtes Gewissen nichts kaufen. Auch die Verkaufsstrategie an stockenden Verkehr begeistert uns. Da wird wirklich alles feilgeboten, ohne dass man sich in die Märkte stürzen muss. Echt cool!
Überhaupt erscheinen uns die Malienen als ein aufgeschlossenes und sehr freundliches Volk.
Sie haben oftmals so eine Unbeschwertheit und Lächeln in ihrer Art.
Und dann erst die viele Musik!! Überall ertönt Musik, aus allen Ecken und Enden der Stadt. Die Restaurants und Bars versprühen eine sympathische Atmosphäre. Uns wird immer wieder eindringlich erzählt, dass die Malier früher nach Kuba emigriert sind (versklaft wurden) und so die Musik in Kuba geprägt hätten. Zahlreiche Berichte, Musikstücke und Fotos im Museum of Art (das wir gerade auch noch besucht hatten) zeugen davon. Tatsächlich tönt es überall nach Salsa. Als Laien sind wir nun versucht, diese Geschichte zu glauben;-)) Eigentlich spielt es ja auch keine Rolle, denn entscheidend ist die tolle, spezielle Atmosphäre über Bamako!
Wie weiter?
Nachdem wir tolle Tage in Bamako erlebt haben, sind wir nun wieder in Reiselaune. Wir wollen unbedingt nach Segou, Djenne und Mopti bis ins Dogonland weiter. Auch haben wir schon einen 4 Tagestrip zu Fuss durchs Dogonland mit einem Guide von dort abgemacht. Wie es aussieht werden wir dies wohl ohne Birte und Bastian unternehmen, denn sie sind etwas ungeduldig, denn ihren Reisplänen ist ein engeres Zeitfenster gesetzt. Wohl werden wir die ersten 2 Tage nach Bamako zusammen machen und uns dann wieder auftrennen.
Wir werden sehen.
Corinne und ich freuen uns auf jedenfall auf weitere Abenteuer in Mali!!