09. - 10. Dezember 2010
Klaren Kopf behalten
Nach dem unfreiwilligen Krankenstopp und Genesungstage in Bandiagara machen wir uns nun auf den Weg, endlich die Geheimnisse der Dogon zu ergründen. Dazu
werden wir ein Dorf in der Ebene besuchen und vor allem Begnematou eines der letzten traditionell bewohnten Dörfer in den Bergen des Hombori. Ich fühle mich wieder gesund und mein Körper hat sich erholt und denken kann ich auch wieder einigermassen klar (so gut das eben vorher schon möglich war;-).
werden wir ein Dorf in der Ebene besuchen und vor allem Begnematou eines der letzten traditionell bewohnten Dörfer in den Bergen des Hombori. Ich fühle mich wieder gesund und mein Körper hat sich erholt und denken kann ich auch wieder einigermassen klar (so gut das eben vorher schon möglich war;-).
Filmreife Bühne beim Aufstieg nach Begnematou
Zuerst fahren wir mit unserem 4x4 nach Dgoudgourou und tauschen uns mit dem Ältesten aus. Dabei erfahren wir Spannendes: Jedes Dorf ist spezialisiert und stellt seit Generationen eine bestimmte Art von Waren her. Die einen Masken, andere Tücher, wieder andere Werkzeuge, etc. Auch handeln sie untereinander diese Waren, daneben verkaufen sie dies auch noch an die Touristen. Herrlich zu sehen, wie dieses System noch heute funktioniert!
Nach einem Rundgang mit Besichtigung der „Werkstätten“ essen wir dort zu Mittag, schützen uns im Schatten vor der Mittagshitze und ruhen uns dabei auf einer Terrasse etwas aus.
Unser heutiges Endziel ist jedoch ein anderes Dorf: Begnematou
Eines der letzten bewohnten Dörfer in den Bergen auf einem Felsplateau. Wir lassen das Haghuri am Fusse der Berge stehen und es wird von ein paar „respekteinflössenden“ Jungen die nächsten 24 Stunden bewacht.
Der Weg führt uns durch einen ursprünglichen Wald, entlang einem Felsband durch grosse Steine, Sträucher und Bäume zur einer Ebene. Wir stehen umschlossen von einem Felsband auf einem wunderbaren Plateau. Man kann das Plätschern eines Wasserfalls und das Pfeiffen von vielen Vögeln hören. Der Ausgang wird durch zwei riesige Felstürme signalisiert. Fast schon kitschig. DIe Ähnlichkeit mit den Landschaften im Hollywood Movie „Tom Raider“ kommen uns Beiden in den Sinn. Mittlerweile ist es 17:30 und die Dämmerung macht den Ort zu einem unheimlichen und mystischen Ort.
Nachdem wir die Felstürme passiert haben schlängelt sich der Weg noch ein paar hundert Meter durch Gebüsche und plötzlich stehen wir auf dem Hauptplateau. Dabei staunen wir und ein weiterer Nature Orgasm überkommt uns. WOW!
Begnematou - Eines der letzten ursprünglichen Dörfern in den Dogon Bergen
Das Dorf besteht aus 3 Quartieren: Traditionelle, Christen, Moslems. Das Zusammenleben sei problemlos, erklärt uns Michel, der eine kleine Auberge führt und uns über Nacht beherbergt. Zum Abendessen überrascht uns Mamadou (unser Guide) mit einem wunderbaren, einheimischen Reis-Fleisch Menue, welches wir nach unserem Aufstieg gierig runterschlingen. Die Nacht verbringen wir wieder auf einer Terrasse unter freiem Himmel. Bis auf die kalten Temperaturen gegen die wir uns mit Thermowäsche und Schlafsäcken schützen, ist es erstaunlich ruhig und angenehm.
Am nächsten Tag werden wir von Pierre, einem Einheimischen, durch die verschiedenen Quartiere geführt und es soll auch ein Geheimnis gelüftet werden...
Was ist eigentlich das Geheimnis der „Dogon“?
Nach den vielen, spannenden Gesprächen mit den verschiedenen Dorfältesten, den Einwohnern der Dörfer und unserem Guide sind wir der Meinung, dass es drei verschiedene Arten von Geheimnissen geben muss:
- der Bau und das Dorfsystem in den alten Dörfern in den Berghängen
- die verschiedenen Holzstatuen und -masken und deren Bedeutungen
- der Aufbewahrungsort der Masken
- der Ort und die verschiedenen Arten der Opferrituale durch den Hogon
Das sind leider etwas viele Geheimnisse die es in kurzer Zeit zu lüften gibt. Pierre verspricht uns einige dieser Geheimnisse zu entmystfizieren. So machen wir uns auf den Weg und besichtigen das alte Dorf, erhalten Informationen zum Leben von früher, besuchen den Platz und den Opferaltar des Hogon und werden in die Welt der Masken eingeführt. Als Letztes wird uns sogar der Platz der Aufbewahrung gezeigt (den eigentlich nur dem Dorfältesten vorbehalten ist). Da sind wir dann doch etwas enttäuscht...ein für sie heiliger Felsen, aber die Masken in einfachen Leinensäcken unter die Steine geschoben...und wir stellten uns einen in den Fels gehauenen Altarraum mit Statuen aus Gold vor ;-)...und wieder einmal hat uns Hollywood mit seinem Indiana Jones übers Ohr gehauen;-))
Der „Pavian-Dundee“ vom Dogon
Zurück im Dorf stellt uns Pierre den berühmtesten Jäger des Dorfes vor: "Pavian-Dundee"
Voller Freude und Enthusiasmus erzählt er von seinem Beruf. Früher gingen sie nach unten um grosse Tiere zu jagen - seit es diese in Dogon nicht mehr gibt, beschränkt sich dies auf die Affen- und Wildkatzenjagd. Dabei verfolgt er eine clevere Strategie: Sein kleiner, haariger Partner, ein Green Monkey, sucht eine Pavianfamilie, zeigt sich denen als Lockvogel, die Paviane greifen ihn an und verfolgen ihn...und laufen voll vor die Flinte des Jägers...
Jäger und Green Monkey = ein echtes Duo Infernale.
Als Oli dann von seiner neuen Maske des Jägers und seinen Jagdplänen für die Schlangen erzählt, muss er herzhaft lachen;-) Denn beim Thema Schlangen ist er sehr zurückhaltend: Er fürchtet und verehrt sie. Die Schlangen die es hier geben würde, sind schwarzen Mambas sehr ähnlich - aggressiv und sehr giftig. Und diese soll man lieber verehren, statt zu jagen, grillen und essen. Hingegen Affen jagen und essen sei schon ok!
Es ist eine tolle Begegnung, auch wenn die Trophäen an seiner Hauswand doch ein wenig furchteinflössend aussehen;-)
Fazit Dogontour
Nach der Rückkehr an den Ausgangspunkt verabschieden wir uns von unserem Guide Mamadou und bedanken uns für seine kompetente und professionelle Führung. Wir können ihn gerne und mit Überzeugung empfehlen.
Wir setzen uns ins Haghuri und peilen einen Wild Camp kurz vor der Grenze zu Burkina Faso an. Dies war unser letztes Abenteuer in Mali. Inshallah!