Dogon - Die sagenhafte Welt der Ureinwohner von Mali / MA-5

05. - 08. Dezember 2010
Vorbereitung zur kulturellen Expedition
In der Vorbereitung für unsere Afrika Tour haben wir oftmals ein Buch in die Hand genommen: Die Berge Afrikas. Was dort über die  Dogon steht, ist für uns faszinierend,  mysthisch und offenbart kulturelle Geheimnisse, die unbedingt zu entdecken sind.

So haben wir uns auf die Tour mit unserem Guide „Bozo“ gefreut! Endlich geht‘s los!
Wir haben beschlossen, dass wir einen touristisch wenig frequentierten Teil südlich im Dogon zu Fuss zu erkunden und haben so unsere Rucksäcke für eine 4-Tages Tour gepackt. 
Vorab noch einen kleinen Ausschnitt aus dem Wiki über die Dogen: 
Die Dogon sind eine afrikanische Volksgruppe, die in Westafrika im Osten von Mali lebt und ursprünglich aus dem Nordwesten von Burkina Faso stammt. Das Volk der Dogon umfasst derzeit etwa 350.000 Menschen. Die Dogon leben heute am Westende der Hombori-Berge an den Felsen von Bandiagara, welche 1989 zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Insbesondere die in die Hänge gebauten Häuser, die Ahnenreligion und die handwerklichen Geschicke in Form der traditionellen Masken sind die wichtigsten kulturellen Erben die heute noch erhalten geblieben sind. Mehr unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Dogon

















Endlich der Start zur Tour „Dogon“
Von Bandiagara starten wir in einem 4x4 und fuhren die Passstrasse ins Hombori Tal. 
Die Ortsnamen die wir auf dem Weg zum Ausgangsort passieren sind lustig, jedoch fast nicht zu merken: Djigibombo oder Diombololéye. Vor dem Dorf Kani Kombole werden wir ausgeladen und in das traditionelle Dorf geführt. Sogleich werden wir vom Ältesten begrüsst und von vielen Menschen umringt. Die Dogen leben bis auf ein paar wenige Ausnahmen nicht mehr in ihren berühmten Lehmhäuser, die in die Felsen eingebaut wurden, sondern in einem traditionellen afrikanischen Dorf unterhalb der Homboli Felsen. Nur für spezielle Rituale wie z.B. Opfergaben werden die sehr gut erhaltenen Felshäuser noch benutzt. Wir sprechen mit dem Ältesten über sein Dorf und die verschiedenen Tätigkeiten, die Männer und Frauen ausführen. Bei der Dorfbesichtigung nimmt Corinne ihren Mut zusammen und hilft den Frauen beim Hirse (Dogon: Mil) stampfen. Herrlich wie sich die anderen Frauen amüsieren;-)) 
Als ich mit dem Dorfältesten über meine Schlangen- und Fischjagd erzähle, lacht er und meint er hätte genau das richtige für mich: die Maske des Jägers!
Natürlich können wir da nicht mehr raus und kaufen sie umgehend als Freundschaftsbeweis. Da Corinne an meinen Jagdqualitäten langsam zweifelt (ev. sogar berechtigterweise), hat sie versprochen, dass sie fortan bei jedem Zubereiten von durch mich gefangenen Fisch oder eben Schlange nackt und nur mit dieser Maske verkleidet singend um den Grill tanzt;-)  Für mich Motivation pur!!








Fussmarsch nach Teli (nicht Dehli Indien, wohlverstanden;-)
Danach stand der Fussmarsch nach Teli auf dem Programm. Dort wollen wir zum ersten Mal in die Berge hoch, das alte Dorf und die Behausung des Hogon (Spiritueller Führer) besichtigen. Doch Oli geht es immer schlechter und schlechter...das hatte er schon oft, wenn er Strecken wandern musste ;-)...aber es ist offensichtlich, dass er krank ist. Seine bleiche Haut, die glänzenden Augen und das verwirrte Sprechen (das war jedoch schon vorher...;-)), sind klare Anzeichen. In Teli angekommen beziehen wir als erstes unser Nachtlager in einer kleinen Auberge. Wir werden unter freiem Himmel auf der Terrasse eines Dogonhauses schlafen. Kaum die Treppe hoch muss sich Oli dringend auf die notdürftigen Matratzen hinlegen. Bauchkrämpfe plagen ihn und der Schmerz ist ihm anzusehen. Nach etwas Tee und einer Banane legt sich dies und er liegt da die nächsten 3 Stunden bis zum Abendessen rum. Zum Nachtessen gibt es feinen Couscous und Hähnchen. Mmhhh!!! Unser Patient wünscht sich jedoch unbedingt eine Melone und Früchte. Da muss der Koch extra mit dem Buschmoped 12 Km durch die Buschlandschaft "fräsen" und irgendwo eine Melone auftreiben. Nach 1,5 Std. präsentiert er einen tollen Früchteznacht und Oli...er hat keinen Hunger mehr und kämpft aus Anstand 2 Melonenschnitze runter;-))


Können Tote Rache üben?
Bei Dämmerung fallen die Temperaturen bis auf 7 Grad und wir waren froh um die Schlafsäcke die wir mitgenommen haben. Kaum 30 Minuten im Bett fängt das Theater richtig an: Erbrechen, Durchfall, Schüttelfrost, kalter Schweiss und völlig aus dem Häusschen...man könnte meinen , da stirbt gleich einer...Alles beruhigen und warm geben hilft nicht. Zusätzlich kommt es, dass der Muezzin die halbe Nacht durch das ganze Tal ausruft, die Ochsen und Esel die ganze Zeit furchterregend brüllen. An Schlaf ist dabei sowieso nicht zu denken. So werden es harte 7 Stunden bis der neue Tag anbricht. 
Sofortige Rückreise. Damit jemand von uns wenigstens die Berghäuser besichtigen kann, entschliesst sich Corinne für einen Kurztrip mit dem Guide, während Oliver auf den „Krankentransport“ wartet. Ist das die späte Rache des kleinen Zickleins??   



Und dann sofort zurück ins Hotel...
Zurück in Bandiagara buchen wir das einzige komfortable Hotel im Dorf, das von einem Schweizer aufgebaut wurde und auch geführt wird. In einem kleinen, aber feinen Zimmer mit Klimaanlage liegt Oli für die nächsten zwei Tage im Bett. Corinne vertreibt sich die Zeit mit dem Besuch des Wochenmarktes und kehrt mit vielen tollen Eindrücken zurück. „Oli, das war super und das müsstest du gesehen haben. Viele bunte Stände, etc, etc.“ Leider schaffe ich es nicht zuzuhören und falle wieder in den Genesungsschlaf...




Etwas später rätseln wir was das sein könnte und ziehen die Ratgeber „Wo es keinen Arzt gibt“ und den „1. Hilfe für Reisende zu Hilfe“. Puahh, da gibt es so viele Krankheiten die man mit den erlebten Symptomen auslesen kann, da wird man gleich wieder krank und bekommt Angst ;-(   
Malaria? Lebensmittelvergiftung? Typhus? Einfache Dehydration? etc. 
Da wir nicht schlauer werden, lassen wir das mit den Medi‘s und nach 2 Tagen fängt Oli wieder an zu essen und fühlt sich ausgeruht. 
Das kann es nicht gewesen sein...
Nach Mauretanien schon wieder viel für den Guide bezahlt und nichts gesehen?
Wir sprechen mit dem Guide, der hat ein Nachsehen und schlägt uns für einen Spezialpreis nochmals zwei Tage im Dogonland vor. Dafür machen wir etwas Spezielles: Wir besuchen eines der wenigen Dogondörfer, wo die Menschen noch in den Felsen wohnen. Um dorthin zu gelangen müssen wir jedoch hochwandern und klettern. 
„Oli, schaffst du das?“ fragte Corinne voller Sorge. „Hey, der alte Indiana Oli ist zurück! Klar!“ 

Auf geht‘s zur zweiten Runde! 

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