Auf nach Benin! / BN-01


26. - 29. Januar 2011
Chur, Flims, Helvetia, Becca....Benin - wo die Schweiz zu Hause ist? 
Nach 4 Tagen im CH-Camp in Lomé, haben wir das Schweizer Heimweh bezwungen und fahren zusammen mit Michael und Susanne (sind im gleichen Camp gewesen) an den Lake Togo. Mit einer Piroge (Boot mit Gondoliere, einfach afrikanisch) setzen wir nach Togoville rüber und besichtigen die erste Stadt Togo‘s (gemäss Aussage des Guides...). Sogar der Papst Johannes der II war hier 1985 zu Besuch. Dazu
wurde einen Anlegestelle aus Beton, eine katholisches Kirchzentrum und eine Betonstrasse (fürs Papamobil) gebaut. Wohl nur deswegen ist die Stadt berühmt, ansonsten ist Togoville nicht unbedingt einen Besuch wert. Auch kommt dazu, dass der Gondoliere und der „obligatorische“ Guide uns ausgenommen hat wie eine Weihnachtsgans;-)
Am Abend essen wir zu Viert in der Auberge Lac du Togo wieder einmal einen richtig schmackhaften Fisch mit Reis. Danach verabschieden wir uns von Michael und Susanne, die zu Chez Alice zurückkehren. Die Nacht verbringen wir in unserer fahrbaren 7m2 Herberge bei Schwitztemperaturen. Und das ist es, woran wir uns wohl nie so richtig gewöhnen werden...die feuchtwarmen Nächte, wo man einfach nur noch vor sich hin schwitzt...der kleinste Luftzug durchs Zelt ist eine Wohltat...
Am nächsten Morgen sind wir früh raus und freuen uns auf die Küsten Benins. Auf der Strecke zum Zoll fallen uns einmal mehr die vielen Toyota Tercel auf. Früher mal ein Objekt der Begierde in den Alpen (vor allem bei Bauern), sind sie nun alle hier...und sie fahren noch immer nicht schneller. Da schleichen wir doch einem roten Tercel hinterher, bis wir verstehen warum es nicht vorwärts geht:  CH- und Flims Kleber!!
Wahrscheinlich wurde er von einem Zürcher abgekauft, der im Bünderland immer seine Ferien verbracht hat. Nun wäre dies auch bewiesen, dass die Zürcher gar nichts für ihre langsamen Passfahrten in der Schweiz können...es liegt einfach am Auto;-))
Als wir dann noch am Hotel „La Becca“ vorbeifahren, ist dann wirklich zuviel des Guten. Überall werden wie hier an zu Hause erinnert...wo wir doch 12000 km weit weg sind...;-)
Ob sich der Zürcher nun ein schnelleres Auto gekauft hat?

BECCA - La Becca - tönt wie damals im Bieler Eisstadion, oder?

An der Küste entlang... 
Wie haben uns doch die anderen Reisenden von den Stränden Benins vorgeschwärmt: „Da muss man einfach hin!!“ oder „So etwas gibt es nur hier in Benin!“. Auf jedenfall das Zweite ist sicher richtig;-) 
Wir starten bei Grand Popo, wo wir den ersten Tag auf dem Camping der Grand Popo Auberge direkt an der Küste verbringen. Richtig schön hier.

Grand Popo - Camp direkt am Meer...
Blick aus der Hängematte...
Tags darauf gehts weiter nach Ouidah, wo das berühmte Sklavenmahnmal an der Küste steht. Hier wurden die Sklaven von Benin nach Amerika verschifft. Die militärisch anmutenden und teilweise noch erhaltenen Gebäude zeugen von einem grossen,  gefürchtigem Sklaven-Deportierungshafen. Einmal mehr hören wir schreckliche Geschichten.
Von hier aus startet die „Route de Pecheur“. Sandfahrt der Küste entlang bis nach Cotonou. Im 4x4 (man weiss ja nie beim Haghuri...) fahren die Sandpiste entlang und machen Halt bei dem Jardin Helvetia. Der CH-Besitzer hat sich von seiner Frau getrennt und ist zurück in der Schweiz. Nun führt sie das Camp. Also nichts mit Schwiizerdütsch;-) Eigentlich ist es ein wunderschönes Camp mit einem herrlichen Strand...leider wird dem Camp zuwenig Aufmerksamkeit geschenkt...es verwildert alles ein bisschen, die Preise bleiben gleich hoch...so entsteht bei uns ein gemischtes Gefühl. Obwohl wir nun fünf Monate in Afrika unterwegs sind, wundern wir uns noch immer über ihren Sinn für die kleinen Dinge:-)

Da gibt es sogar ein Bungalow "Chur"...
Blick auf Meer beim Jardin Helvetia...
DIe Dusche nach dem Autofahren ist überlebenswichtig...
Bei all dem wunderschönen Strand möchte man sofort ins Meer springen und wie ein Delphin mit den Wellen schwimmen. Das mit dem Delphin und schwimmen ist nicht weit hergeholt, denn die Strömung ist hier unglaublich hoch, so dass man blitzschnell weit draussen ist und dann wirklich mit den Delphinen direkt nach Kamerun schwimmt!
So wird es leider nichts mit Schwimmen...zu gefährlich....vielleicht eben auch ein Grund, dass hier kein Massentourismus entsteht und das Camp sich den Gärtner einsparen muss...(so mindestens unser Erklärungsversuch...)  

Was hast du dir dabei gedacht...schwimm nicht so weit raus!
Küste Benins
Küste Benins
Auf der Strecke erleben wir das Fischerleben hautnah. Immer wieder werden die Fischernetze von über die Strasse gespannt und durch Muskelkraft vieler Personen an Land gezogen. Dabei sind diese Fischerleinen oft bis zu 300m lang!
Natürlich werden wir immer wieder gefragt, ob wir mit dem Haghuri helfen könnten. Aber im Moment ist unser Vertrauen ins Haghuri noch nicht 100% hergestellt, so dass wir die Angebote dankend ablehnen. Wir können uns einen weiteren Werkstattaufenthalt einfach nicht leisten;-)

Fischerhäuser an der Küste
Hau Ruck!!

...bis nach Cotonou und nach Porto Novo... 
Coole Strandfahrt!
So sehr wir dies Fahrt auf der „Route de Pecheur“ genossen, so schnell holt uns der afrikanische Grossstadtverkehr in Cotonou ein. Verkehrchaos pur. Mittendrin statt nur vorbei!
Mittendrin in Contonou
Im Reiseführer haben wir gelesen, dass es in Cotonou hektisch zugeht und man sich mühsam durch die Stadt für ein Internet Cafe quälen muss. Da Porto Novo (Hauptstadt Benins) nur etwa 30 Km entfernt liegt und man dort einfach das „Center Songhai“ mit Supermarkt und schnellen Internet erreichen kann, entschliessen wir uns für den kleinen Umweg. 
Songhai - Nun sitze ich gerade an diesem schnellen Internet und versuche seit 3 Stunden die Berichte ins Netz zu stellen.;-))

Wie weiter?
Aktuell wird in verschiedenen Medien oft über die letzten Vorkommnisse im Niger gesprochen und dass die Sicherheitssituation angespannt sei. Unsere Route würde uns durch den Süden von Niger zum Tschadsee und nach Nordkamerun führen. Von anderen Reisenden erhalten wir die Tips über Nigeria zu fahren, da Niger nicht empfehlenswert sei. Für uns sind diese Empfehlungen schwierig zu interpretieren, da diese Leute von Anfang an über Nigeria fahren wollten und den Niger und Tschad auch nie gesehen haben. Natürlich wird beim EDA und dem Pendat in Deutschland davon abgeraten, über den Niger zu fahren. Dasselbe jedoch auch bei fast allen anderen Ländern in Afrika. Nun müssen Corinne und ich uns klar werden, welche Route wir endgültig fahren wollen. Dazu durchstöbern wir das Internet.
Wir werden auf jeden Fall noch in den Norden zum Nationalpark Pendjari fahren und so weitere 5 Tage in Benin verweilen, bis wir definitv entscheiden.
Falls jemand von Euch nützliche Informationen aus erster Hand zu diesen Ländern hat, sind wir sehr interessiert:
shaghuri@gmail.com

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