Überraschungen im Südosten von Niger / Ni-03


14.-17. Februar 2011
Unerwarteter Luxus für‘s Haghuri
Zinder hat uns gesehen;-) 
Wir freuen uns, die wichtigsten Besorgungen und Bloggeschichten erledigt zu haben und weiter ziehen zu können. Unsere Reise führt uns durch den Südosten des Niger zum Grenzübergang in den Tchad. Nguilmi ist dabei
die letzte Station in Niger bevor wir dann durch Wüste und „Niemandsland“ nach Daboah im Tchad eintreffen.
Kaum aus Zinder raus erwartet uns eine weitere Péage. Generell ist es so, dass je teurer die Péage (Strassengebühr) ist, in desto schlechterem Zustand ist die Strasse;-) Und dieses Mal bezahlen wir 1500 CFA, was absoluter Rekord ist. Was uns da wohl erwartet?
Für die ersten 80 Km brauchen wir fast 6 Stunden...
Zum Glück sind entlang Strasse immer wieder Jugendliche, die sich mit Zuschütten von Schlaglöcher einen Verdienst erhoffen. Wir sind immer wieder so froh um deren Arbeit, dass wir bei fast allen anhalten und ein wenig Geld überreichen. Und sie freuen sich herzlich über ihren wohlverdienten Lohn.
Nach hundert Kilometer erleben wir dann so etwas wie ein Weltwunder. Die Strasse ist ab sofort in einem in Afrika durch uns noch nie gesehen Zustand. Wie wenn wir zu Hause durch die Landschaft cruisen würden. Feinster Asphalt. Absoluter Luxus für‘s Haghuri. Die Landschaft verwandelt sich von Wüste zu einer abwechslungsreichen Gegend mit grünen Landstrichen, Hügeln und farbenfrohe Felsformationen. Alles das haben wir uns nach den staubigen, trockenen Zinder völlig anders vorgestellt.  Die Dörfer und Menschen werden wieder richtig afrikanisch - Bunte Welt Afrika's.  

"Selbstständige Strassenbauer"
Typisch Afrika;-)
Jedem sein Gärtchen - fast wie in der Schweiz;-)
Luxusstrasse durch den Südosten Niger's
Die Menschen sind einfach guter Laune.

Mount Oli-oho
Nach zwei Tagen rumcruisen, verspüren wir Bewegungsdrang. 
Wir kommen in eine hügelige Gegend und entschliessen uns für eine „Besteigung“ einer dieser Miniberge. Genau die richtige Trainingsumgebung für Oli, dem dieses Training wie gerufen kommt. Sein „Berg“ - 134 Höhenmeter ;-). 
Da kein Name auf der Karte existiert taufen wir ihn Mount Oli-oho. Denn siehe da...Oli-oho kommt ohne Probleme hoch...er hat sich nicht einmal über das Laufen beschwert...;-)))
Die Aussicht ist faszinierend. Nature Orgasm!

Aussicht vom Mount Oli-oho
...ist stolz auf seine Leistung;-)


Totenstille
Unsere Abende und Nächte verbringen wir in traumhafter Camping Umgebung. Lauscht man hier der Natur, ist es ist so still, dass wir erst einmal daran gewöhnen müssen...Ohrensausen macht sich bemerkbar...ein Körpergefühl, wie wenn man bei uns einen hohen Berg bestiegen hat, ganz allein oben steht und die Stille lauscht. Herrlich!

Camping Feeling pur!
Das Bier schmeckt fantastisch hier:-)
Tauchen plötzlich aus dem Nirgendwo auf: Beduinen

Erbarmungslose Strecke in den Tchad
Wir erreichen Nguilmi, dem letzten Ort im Südosten von Niger. Hier befinden wir uns hier am südlichen Rand der Sahara. Beim Dorfeingang steht die Gendarmerie, die uns freundlich begrüsst, sofort registriert und eine Guide empfiehlt. Monsieur Achmed, der „résponsable pour les touristes blancs“ (das gibt es hier wirklich;-) bietet sich an uns zu helfen, denn „...es ist nicht einfach, die richtige Strecke in den Tchad zu finden.“ 
Gegen ein „Cadeau“ von 5000 CFA sichern wir uns seine Dienste. Er lotst uns durch Nguilmi, zeigt wo wir auf dem Markt die besten Einkäufe tätigen können, bringt uns zu den Verantwortlichen für Diesel und Wasser (es gibt hier keine offiziellen Tankstellen) und fährt mit uns schlussendlich bis zur Niger Grenze, wo er uns auf die richtige Piste in den Tchad schickt. Wir sind froh, dass wir uns darauf eingelassen haben, denn allein Diesel und Wasser tanken, wären für uns zu einer Tortur geworden. Zudem führen nach der Grenze viele Wege und Pisten über die ausgetrockneten Gebiete des ehemaligen Tchadsees. Da kann man sich schnell verfahren. Und das könnte hier wirklich in einem Desaster enden. 
Das Klima ist erbarmungslos: Wüste - Heiss - Kein Wasser. 

Piste Richtung Grenze Tchad
Eines der vielen Opfer in der Wüste: Dromedar
Und wir mittendrin. Wir werden geprüft. Das wir ausgerechnet hier unsere nächsten Trainingsstunden für Wüstenfahrer erleben müssen. Jedoch lernt man es in der Praxis wohl am Besten;-)  ...und es macht Spass den Wagen durch den Sand zu lenken. Sand slide‘s. Yeeaahhh!

Ganz klar: Viel zu viel Luft im Reifen;-)
Das bedeutet Arbeit für Corinne...;-))))

Bis auf ein paar wenige Beduinen mit ihren Kamelen ist es hier menschenleer. Mit den wenigen Menschen, die wir hier treffen, versuchen wir etwas Konversation, was sich leider als unmöglich herausstellt. Französisch sprechen sie nicht, Oli kann auf Arabisch gerade einmal chamsa (5) und chamsachamsin (55) und das mit dem Zeichnen löst zwar Lachen und wilde Gestiken aus, führt jedoch zu wenig Verständigung. Leider, denn bestimmt würden wir von diesen Wüstenbewohnern sehr interessante Geschichten erfahren. 


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