Jahrgang 1969 - und noch lange kein altes Eisen;-) / BOT02


21. August - 26. August 2011
Skywagon 207
„Diesen Rundflug übers Okavango Delta müsst ihr einfach machen. Es ist unbeschreiblich schön.“ Die Worte von Lilli und Stefan am Lagerfeuer sind uns auch noch am nächsten Morgen in den Ohren. 

Das Gleiche müssen wohl auch Bernd und Lusch gedacht haben, denn kaum aufgestanden fragen sie uns, ob wir nicht Lust hätten mit ihnen zusammen einen Flieger und natürlich den Piloten für eine Stunde zu mieten. Wir finden auf dem Camping noch ein drittes Paar aus Schweden, das bereit ist mitzukommen. So können wir die Kosten pro Person gleich nochmal senken;-)
Auf dem kleinen Flugplatz in Maun nimmt uns eine junge, grossgewachsene, gutaussehende Frau mit Leuchtweste freundlich in Empfang. SIe scherzt mit uns, gibt sich interessiert woher wir kommen und überhaupt macht sie einen herzlichen Eindruck.  
Die Empfangdame.  Wow - das ist ja ein Wahnsinnsservice:-)  
Nachdem wir die Kontrollen passiert haben, weicht sie noch immer nicht von unserer Seite. Sie begleitet uns zu dem kleinen Fliegern. Wir werden den Verdacht nicht los, dass es sich eben um die Pilotin handelt;-) 
„Hmmm...hoffentlich hat sie den Pilotenschein...den Fahrzeugausweis hat sie bestimmt noch nicht lange...“, scherzen Bernd und Oli vor sich hin. Wahrscheinlich haben sie einfach Freude, eine solch tolle und neidlos anerkennend, hübsche Pilotin zu haben. Hoffentlich schauen sie dann auch aus dem Fenster und nicht die ganze Zeit zum Cockpit, so die Gedanken von Corinne und Lusch...
Der Flieger ist eine Pracht. In der Nachmittagssonne glänzt der Skywagon 207 wie ein neuer. „Hat Jahrgang 1969. Aber keine Angst. Das ist der coolste Flieger hier und noch lange kein altes Eisen.“, schmunzelt die Pilotin. 
Würdest du ihr dein Leben anvertrauen?
Bernd und Oli wohl blindlings;-)
Der stolze 69'er
Geile Maschine;-)
Letztes Foto (für immer??)

Abgehoben. Und ich sage euch, die kann wirklich fliegen!
Jedesmal wenn die sie ein Tier sieht, lässt sie den Flieger auf die Seite kippen. Die wenigen G-Kräfte reichen aus, dass es uns dabei mulmig wird. Fotografieren wird zum Balanceakt. Und doch schafft es unsere Pilotin aus Neuseeland jedes Mal rechtzeitig den Flieger wieder zu stabilisieren. Nur der schwedischen Frau wird es schlecht, aber sie hält tapfer durch;-)


Bevorzugte Perspektive der Männer im Flugzeug;-)
Sie hat gar keine Angst...
...auch nicht wenn's hoch und runter geht...
...es drückt dich regelrecht an die Scheibe...

Aus der Luft hat man wirklich eine unglaubliche Sicht über das Okavango Delta und den Moremi Nationalpark. Traumhaft!



Glücksmomente im Moremi NP
Nach der tollen Flugsafari, wollen wir den Moremi Nationalpark auch noch mit dem Haghuri erkunden. Lilli und Steffen schwärmten uns von der Leoparden-, Geparden- und Löwensichtung vor. Voller Enthusiasmus verabschieden wir uns von der Overlandergruppe und fahren in den schönsten Nationalpark Botswanas. Glücklicherweise konnten wir eine Nacht im Camp „Third Bridge“ buchen. Wieder einmal sind wir auf Pirschfahrt.

Auf Pirsch im Moremi Nationalpark
Interessante Brückenüberquerungen   -   welche Brücke?
Zwergmanguste
Hungrige Giraffe
Fröhliches Zebra
Schöner Vogel, dessen Namen wir gerade vergessen haben...
Der Kleine hat wohl zu viele vergorene Marula Früchte gegessen;-)
Mann und Frau Büffel (rechts natürlich der starke Mann;-))
Intimpflege muss sein - schliesslich will er den Weibchen gefallen;-)
Familienausflug

Löwen und Leopard sind uns nicht vergönnt. Dafür ein spezielles Elefantenerlebnis. Als wir gegen Abend in Richtung Camp steuern, kommen sie alle aus den Büschen hervor. Vorne versperren sie uns den Weg, links und rechts stehen sie ganz ungeduldig und von hinten nähern sich auch noch welche. Wir bleiben stehen und stellen den Motor ab. Warten. Oftmals haben wir schon gehört, dass die Elefanten eigentlich keine aggressiven Tiere sind, ausser sie haben Junge. Und natürlich müssen sie ausgerechnet jetzt Babys haben...
Lautlos kommen sie näher. 
Ein Teenie Elefant muss den Coolen heraushängen und herumtrompeten...
„Immer das Gleiche, mit diesen Pubertierenden“, denken wir gleichzeitig. Zum Glück kommt die Mutter zu ihm und beruhigt ihn. Mittlerweile stehen zwei Elefanten auf beiden Seiten 30 cm neben unserem Auto. Aus dem Fenster blickend, können wir nur graue, verrunzelte Beine sehen. Unheimlich!
Diese Urzeitviecher stehen einfach nur da und schauen uns an. Was in deren Hirn wohl vorgeht? Nach zehn Minuten löst sich der Spuk auf und die letzten Elefanten schleichen ums Auto ihrem Wasserloch entgegen. Puahh...jetzt aber sofort zurück ins Camp;-)
Stop. Motor abstellen. Warten.
Lautlos schleichen sie sich von hinten an...
...während sie lautstark von der Seite kommen...
...bis sie dann wieder weiterziehen. 

Dort angekommen, erfahren wir von anderen Gästen, dass Geparden im Umkreis von fünf Kilometer vom Camp zu finden seien. Die Tiersichtungstafel am Eingang des Camps bestätigt dies. Also fahren wir am nächsten Morgen ganz früh los. Unsere Sperberaugen halten nach allem Ausschau, was sich bewegt. 
„Da - Corinne sieh doch nur, im Gras schleicht ein Gepard rum“, flüstert Oli ganz aufgeregt. „Hmm, das ist kein Gepard, aber...es sieht aus wie ein Caracal...wow!“ , meint Corinne zu wissen. Wir steuern das Auto von der Piste und nähern uns im Schleichtempo dem uns noch unbekannten Tier. Tatsächlich! Ein Caracal!
Er bemerkt uns und versteckt sich im Gras. Man kann ihn kaum noch sehen. Später erfahren wir von den Parkwächtern, dass man den Caracal äusserst selten sieht und wir ein riesiges Beobachtungsglück hätten. Wow!!

Caracal - gleicht einem europäischen Luchs

Die Geparden finden wir leider nicht. Mittags unterbrechen wir die Safaritour und fragen beim Camp um eine weitere Nacht nach. Freundlicherweise geht das problemlos. So haben wir nochmals 24 Stunden Zeit...
Den Sonnenuntergang erleben wir an einem Wasserloch. Hunderte von Elefanten tummeln sich dort. Mit einem grossen Abstand beobachten wir das Geschehen und erfreuen uns über das Beobachtungsglück. Oli steigt aus dem Auto und will den Sonnenuntergang fotografieren, da raschelt es verdächtig neben ihm. Löwe??  
Verzweifelt versucht Corinne den Haudegen ins Auto zurückzurufen. 
Er jedoch geht aufs Geraschel zu und entdeckt ein Sensation!
Was ist das denn?

Im Gras versteckt sich ein Pangolin (Schuppentier). Dies ist noch seltener als der Caracal! Ein herbeigeeilter Safariguide staunt nur noch und meint, dass er selber seit Jahren noch nie ein solches Tier gesehen hat. So spricht er dem Entdecker den grössten Respekt zu;-)  Wir - ganz stolz!

Genau - ein Pangolin
Sein Panzer ist extrem hart- kein Raubtier kann ihn knacken.

Ach ja: Heute ist unser Jahrestag. Genau vor einem Jahr haben wir die Schweiz verlassen um Afrika zu entdecken. Besser geht es nicht;-)
Auch wenn wir am nächsten Tag den Moremi Park ohne Löwe, Leopard und Gepard verlassen, sind wir überglücklich. Zwei der wohl seltensten Tiere im Park haben wir gesehen. Das Momentum ist auf unserer Seite;-)
Old Bridge Packpackers 
Diese Eindrücke müssen wir wirken lassen. Das Old Bridge Packbackers in Maun ist der richtige Patz dazu. Im chilligen Camp verbringen wir ruhige Tage. So schaffen wir es unseren Blog zu aktualisieren, Emails zu bearbeiten und natürlich unsere Weiterreise zu planen: Tsodilo Hills und Mokoro Trip im Okavango Delta.


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