Shark Attack / ZA04

20. Oktober - 23. Oktober 2011
Ganz am Ende von Afrika  
Von den Walen zu den Haien. In Gansbaai angekommen steuert das Haghuri auf direktem Weg zur Infostelle für das Haitauchen. Im Innenraum hängen überall Poster und Bilder von weissen Haien. Furchterregend. Und mit denen wollen wir schwimmen gehen?
„Nein, nein, keine Angst. Ihr werdet in einem sicheren Käfig sein und die Haie um euch herum. Ja, es ist schon einmalig! Leider könnt ihr erst morgen aufs Boot.“
So entschliessen wir uns für eine Fahrt ans Kap Aghulas. Der südlichste Punkt Afrikas. Pazifik trifft Atlantik. 
Die hundert Kilometer ostwärts haben wir schnell hinter uns. Fast überfahren wir eine Kap-Kobra, aber wie so oft ist sie verschwunden, bevor Oli mit seiner Kamera (diese Schlange will er auf keinen Fall fangen...) bereit ist;-)
Dort wo der Pazifik auf den Atlantik trifft, erleben wir eine unruhiges Meer. Als würden die beiden Ozeane um ihren Platz am Kap kämpfen. Bis auf diese Meeresstimmung ist nicht viel spezielles. Dieser Ort ist wohl mehr ein Muss, weil er eben der südlichste Punkt ist, als dass es viel zu sehen gäbe. Natürlich schiessen wir das obligatorische Foto. Noch schnell den Leuchtturm erklimmen und schon geht es wieder zurück nach Gansbaai.
Der südlichste Punkt Afrikas: Kap Aghulas
HInter uns trifft der Atlantik auf den Pazifik
Die Ozeane kämpfen um ihren Platz...
...und auch das Wetter spielt verrückt...
...Sonne und Wolken kämpfen ebenfalls um die Vorherrschaft.
Windspiele;-)

Gansbaai - wo Alpträume wahr werden... 
Es ist soweit!
Von dem Tauchabenteuer mit dem weissen Hai versprechen wir uns viel. Bei Ecoventures treffen wir uns mit zwanzig weiteren Wagemutigen zum Briefing. Inklusive Morgenessen. Wohl die Henkersmahlzeit...
Das Briefing ist kurz und einfach. Raus mit dem Boot, die Haie sind in der Bucht, rein in den Neoprenanzug und ab ins Wasser. 
„Ach ja, streckt die Füsse und Hände nicht aus dem Käfig“, scherzt Robert der Kapitän. 
Auf dem Weg zur Bucht haben wir riesiges Glück und sehen zwei Humboldwale. Doch irgendwie schenken wir alle dem seltenen Ereignis zu wenig Beachtung. Wir sehen nämlich schon die Flossen der Great White Sharks. 
In der Bucht ankern weitere drei Boote mit Tauchkäfigen. Langsam kommt uns das Ganze nicht mehr richtig wie ein Abenteuer vor, sondern wie eine grosse Touristenattraktion. 
Dieses Gefühl hält jedoch nur so lange an, bis der erste weisse Hai einen Meter vor dem Boot aus dem Wasser springt und alle in Atem hält. 
Mit einem Fischköder werden die Haie angelockt. Immer wieder schnappen sie danach. Doch der wird ihnen genau in diesem Moment weggezogen. So haben wir das Gefühl, dass die Haie langsam sauer werden. Stell dir vor, du sitzt bei Wellengang auf dem vorderen Deck des Bootes, klammerst dich an der wackeligen Reeling fest und nur einen Meter unter dir schwimmen die weissen Haie, die gefährlichsten Raubtiere des Meeres. Puhh, nur nicht runterfallen. Bestimmt vier Meter lang. Wartet er darauf, dass jemand ins Wasser fällt?

Ihnen vertrauen wir unser Leben an;-)
Robert erklärt uns die Spielregeln:
Arme und Beine nicht aus dem Käfig halten...
Eine mächtige Rückenflosse umkreist unser Boot: The Great White
Der Käfig wird ins Wasser gelassen...
...und die Köder vorbereitet.
Der weisse Hai wird angelockt...er ist hungrig!

Nun wollen wir den Great White Shark aber mit so richtig aufgerissenem Maul sehen. Anscheinend sind die Fischköder zuwenig attraktiv. So brauchen wir einen authentischeren Köder. Seine Lieblingsspeise: Robben. Haben wir aber nicht an Bord. Hmm....oder doch?
Als Corinne vom Umziehen zurückkommt sieht sie im Neoprenanzug mit Haube und Taucherbrille der Lieblingsspeise des Hais plötzlich verblüffend ähnlich;-)))
Eine neue Spezies: Corinne Robbe;-)
Ab in den Käfig.
Alles paletti?
Zu fünft geht‘s dann in den Käfig. Einzig mit der Unterwasserkamera bewaffnet steht man auf einem Metallstäbchen bis zur Nase im Wasser und wartet bis der Hai kommt. Man kann auch untertauchen. Aber nur gerade so tief, dass der Kopf ganz unter Wasser ist. 
Der Köder wird am Käfig entlang gezogen. Und plötzlich ist er da!
Im Abstand von dreissig Zentimeter schwimmt der Hai am Käfig vorbei. Das geöffnete Maul mit den extrem scharfen Zähne ist wirklich beeindruckend. Zum Glück ist der Metallkäfig eine unüberwindbare Barriere. Nicht vorzustellen, wenn dich dieses riesige Biest vom Surfbrett holt....



„Hilfe, hilfe, er attackiert mich!! Ich will schnell raus!!“ Der weisse Hai attackiert den Käfig. Mehrmals schwimmt er mit geöffnetem Maul dagegen, schlägt noch ein paar Mal mit der kräftigen Schwanzflosse ans Gitter. Der Käfig bewegt sich unruhig auf und ab. Während zwei der fünf menschlichen Köder fast hysterisch sind, bleibt Corinne ganz ruhig. Kaum aus dem Käfig meint sie nur: „Ach alles halb so schlimm. Ist ja ein Käfig dazwischen. So abenteuerlich ist es dann doch nicht...“ 
Aha - mittlerweile entpuppt sich Corinne zur eigentlichen Abenteuerheldin:-)


Ein erstes Kennenlernen
...bevor man sich richtig näher kommt...
Furchterregend...Alpträume werden wahr...

Nach drei Stunden geht unsere Haisafari zu Ende. Obwohl wir es uns weitaus gefährlicher und spektakulärer vorgestellt haben, ist es ein eindrückliches Erlebnis. 
Es ist keine zwei Wochen her, als ein Schwimmer in der False Bay bei Kapstadt vom einem Hai angegriffen wurde... 
So entscheiden wir uns gegen ein Abendschwimmen im Meer und grillieren stattdessen gemütlich auf dem Camping. 
Da getraut sich sogar Indiana Oli nicht mehr ins Wasser;-)


Wie der Zufall will...  
Mit einer geballten Ladung an Erlebnissen rund um Kapstadt heisst es nun zurück nach Upington. Über tausend Kilometer liegen vor uns. Aufgrund unseres engen Zeitplanes liegt leider keine Weindegustation in der weltberühmten Gegend Stellenbosch drin. So fahren wir an den riesigen Weingütern nur vorbei. Die Gegend ist beeindruckend. 


Einmalige Landschaften rund um Stellenbosch


Inmitten einer gewaltigen Kornfeldlandschaft machen wir bei einer Farm mit Campingmöglichkeit halt. Die Farmerfamilie heisst uns herzlich willkommen. Für den Abend kaufen wir bei ihnen eine Flasche Wein und kommen so doch noch in den Genuss von einem hervorragenden Shiraz. Die gegrillten Lammjobs schmecken damit doppelt so gut;-)
Am nächsten Tag geht es weiter. Das Haghuri frisst Kilometer um Kilometer. Die Landschaft verwandelt sich zu einer Büschel-Wüste. Wir sind wieder in der Karoo. Das GPS zeigt noch sechzig Kilometer bis zum Ziel. Seit über einer Stunde sind wir keinem Auto mehr begegnet. Auf einmal flimmert etwas am Horizont. Es gibt also tatsächlich noch andere Menschen, bzw. Autos hier. Beim Näherkommen glauben wir unseren Augen nicht zu trauen. Ist das wirklich Gecko?
Tatsächlich. Auf gleicher Höhe schauen uns dann bekannte Gesichter entgegen. Völlig überrascht leiten beide Fahrzeuge den Bremsvorgang ein und bleiben hundert Meter auseinander stehen. Da steigen doch tatsächlich Lilli und Steffen aus. Mit ihnen haben wir uns mittlerweile schon viermal zufällig in Afrika getroffen. Wie der Zufall will...
„Wo kommt ihr denn her? Wo geht‘s hin? Wie seiht eure Lage aus.“ Sofort werden Erlebnisse und Geschichten ausgetauscht. Es ist schon früher Abend und es wäre natürlich toll, diese Geschichten am Lagerfeuer auszutauschen. Da es in der Gegend keine Camps gibt, suchen wir die nächstgelegene Farm auf. Nachdem wir dem Farmer unser zufälliges Treffen und einen Teil unserer Leidensgeschichte erklärt haben, lädt er uns auf seine Farm ein. Wir dürfen mitten in der Karoo unser Camp aufschlagen. 
So verbringen wir unseren letzten Overlander-Abend zusammen mit Freunden um ein  Lagerfeuer mitten in der Wildnis Afrikas.
Was will man mehr?

Typische Karoo Vegetation
Overlander Pool;-)
Unser letzter Abend in der Wildnis Afrikas...
...geniessen wir mit Freunden...
...in toller Atmosphäre!

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